Ich habe den Schritt in die digitale Bücherwelt gewagt. Elektronische Bücher lese ich bereits seit einer Weile. Dies allerdings nur auf dem iPad mit der kindle-App oder BlueFire-App. Bis vor kurzem war ich damit auch ganz zufrieden. Viele E-Books lese ich nicht, ich mag die Haptik, den Geruch und nachher die hübschen Bücher im Regal, aber es gibt einfach unschlagbar günstige Angebote im E-Book-Bereich.
Ausschlaggebend für den Kauf eines „richtigen“ eReaders war der Sammelband von Choga Regina Egbeme – Alle 3 Teile (Hinter goldenen Gittern + Die verbotene Oase + Hinter dem Schleier der Tränen) in einem Band.
Warum?!
Alle 3 Bände waren bisher geliehen und so bewegend, das ich wirklich überlegt habe diese zu kaufen. Als ich im Internet nach den Büchern suchte fand ich den Sammelband und den günstigen E-Book-Preis. Ich überlegte nicht lange und kaufte. Meine kindle-App, die mir immer öfter und immer länger Werbung zeigte, lud das digitale Buch herunter und ich öffnete dies. Alles klappte wunderbar und ich stellte das iPad zum Lesen auf Flugmodus (ich lese gerne ohne Überwachung meiner Lesezeiten und -orte). Eingekuschelt wollte ich mich nun nochmals dem ersten Buch von Choga widmen und begann mit dem Lesen, Seite eins funktionierte noch einwandfrei und nach dem Umblättern war das Buch weg. Richtig weg. Es war nicht mehr in meiner Bibliothek – ich war so sauer verband mich erneut mit dem Internet, mit amazon und lud das Buch erneut, blieb Online, blätterte bis zur letzten Seite vor (das Buch musste also vollständig im Zwischenspeicher der App sein), schaltete das Internet wieder aus und konnte lesen.
Was soll das? Muss man sich echt so abhängig machen? Okay dachte ich mir, dann halt keine App mehr, dann richtig. Ein eReader ist ja eh viel leichter als das iPad, dazu kommt noch die Stromersparnis und verleihen würde ich den Reader auch eher als das iPad.
Was für ein Gerät kauft man sich denn nun, wenn einem das Internet und Filme anschauen nicht wichtig ist? Die Testberichte lobten den kobo und tolino – vom kindle mal ganz abgesehen, aber der sollte es nun wirklich nicht werden. Ich möchte mich nicht an ein Unternehmen binden und der Werbemaschinerie schutzlos ausgeliefert sein.
Der kobo wurde es nicht, weil ich gelesen habe, dass sich das Gerät nur über den kobo-shop bestücken lässt. Also für mich auch nicht der Hit, da ich meine Rezi-Exemplare schon gerne auf einem eReader lesen möchte und nicht weiterhin übers iPad. Denn, laut Internettest lässt der kobo eine Datenübertragung via USB nicht so einfach zu.
Es blieb: Der tolino shine
Anzeige über Amazon Partnerprogramm |
E-Ink Display mit integrierter Beleuchtung
Display:
Bilddiagonale: 15,27 cm
6 “ Display
Auflösung Breite: 758 Pixel
Auflösung Höhe: 1.024 Pixel
Speicher:
Bis zu 4 GB Speicher intern maximal
Bis zu 32 GB Speichererweiterung maximal
Typ Micro SD Card
Typ Micro SDHC
Schnittstellen:
WLAN
Grundeigenschaften:
Farbe: Grau
Höhe: 175 mm
Breite: 116 mm
Tiefe: 9 mm
Gewicht inkl. Akku: 190 g |
Gekauft bei Thalia, weil das Angebot inkl. Tasche und E-Books irgendwie verlockend war. Gut die digitalen Bücher sind jetzt nicht so mein Fall, aber reinschnuppern werde ich, die Tasche gefällt mir gut (Wendetasche aus Neopren).
Nun zum Gerät:
Der tolino shine ist sehr leicht, liegt gut in der Hand, ist einfach zu bedienen und selbsterklärend. Ein USB-Kabel lag dem Gerät bei, ein Netzteil nicht. Ich denke, dass fast jeder Haushalt ein Micro-USB-Ladekabel oder zumindest einen Netzstecker im Hause hat. Daher ein Pluspunkt, dass nicht zu viel Sondermüll mitgeliefert wird.
Nachdem ich die Ländereinstellung im eReader bestätigt hatte installierte sich die Software selbstständig und ich konnte auf die, dem Gerät mitgelieferten, E-Books zugreifen. Die nächsten Einstellungen dienten dem WLAN – dies wollte ich ja eigentlich nicht haben! Aber das Gerät wollte Updates und die Gratis-E-Books zum Kauf bei Thalia mussten ja auch irgendwie aufs Gerät. Also mal kurz ins WLAN geschlüpft – auch hier ging die Einrichtung problemlos! Der tolino shine zog sich die benötigten Updates und auch die 4 E-Books von Thalia. Wohlgemerkt, ich war noch nicht im Shop registriert – sehr merkwürdig :rool:
Nachdem die wichtigsten Einstellungen also getätigt waren – nicht in der Telekom-Cloud registriert, nicht im Shop angemeldet, WLAN deaktiviert (sonst verbindet sich tolino auf Reisen noch selbstständig mit den Telekom-hotspots, das will ich dann doch nicht. Konnte ich mich den Leseeinstellungen widmen. Diese sind komfortabel und leicht zugänglich und bleiben beim Buchwechsel erhalten. Die Leselampe ist manuell zu steuern und kann zudem noch in der Helligkeit angepasst werden. Das E-Ink-Display lässt sich spiegel- und blendfrei lesen und ist superscharf. Da hat die Werbung nicht zu viel versprochen!
Per USB lassen sich die digitalen Bücher sowie PDF-Dateien problemlos auf den eReader laden und löschen. Der tolino shine wird selbstständig als USB-Speichergerät erkannt und kann, ähnlich wie ein Stick, gehandhabt werden.
Letzter Test: Was passiert beim Download aus dem Thalia-Shop?
Heute morgen wollte ich es wissen und habe mich getraut. Wenn ich sonst E-Books von Thalia geladen hatte, habe ich diese immer via Mail erhalten und konnte die epub-files bequem von der Mail in die BlueFire-App kopieren, wie geht es wohl mit dem tolino? Ganz einfach: Im Shop anmelden (tolino-Startseite), digitales Buch auswählen und Kaufen. Aber oh Schreck: den tolino habe ich mit der Kreditkarte bezahlt und genau diese Zahlungsart war nun auch in den Shopeinstellungen des tolino verankert, ich konnte sie nicht ändern! Na gut, dachte ich, spätestens wenn ich nach den Sicherheitszahlen gefragt werde, muss ich das ja ändern können und bestätigte den Kauf. Nichts! Abgebucht! Heftig, ich dachte sowas wäre unmöglich, aber ich lerne ja auch nie aus 😉 – Die Zahlungseinstellung konnte ich dann nur via PC über mein Thaliakonto ändern;
Der Download begann dann sehr schnell, vom Shop aufs Gerät, doch oh Wunder, die Telekom-Cloud war auf einmal auch aktiviert. Komisch gestern hätte ich mir da noch ein Konto anlegen müssen 😳
Fazit:
Handling: 5 Sterne
Design: 5 Sterne
Bindung an Cloud: ja, daher nur 2 Sterne
Der tolino shine ist ein kleiner und handlicher eReader der viel Lesefreude bereiten kann, wenn der Nutzer nur am Lesen von eBooks interessiert ist. Bilder kann der tolino shine durch die Graustufen nur schwer darstellen. Die Bedienung ist einfach und selbsterklärend, nur der Bezug von Daten bereitet mir Kopfzerbrechen, daher gibt es von mir die Gesamtnote: 4 Sterne
Ein Gerät zum privaten Lesen gibt es wohl doch nicht 🙁 oder man manipuliert an den Geräten und E-Books herum und umgeht somit die Lizenzen. Damit wäre wohl auch keinem geholfen. Somit bleibt mein Wunsch nach einem unüberwachtem Lesespaß ein Traum. Zumindest kann ich das WLAN deaktivieren und den tolino shine noch über USB füttern.