Mai
03
Klassische Reitkunst mit Anja Beran: Eine Anleitung für verantwortungsvolles Reiten – Anja Beran
Cora

Klappentext:
Jeder Reiter möchte sein Pferd bestmöglich reiten. Aber wie macht man das konkret? Dieses Buch hilft dem interessierten Reiter zu verstehen, warum und vor allem wie man ein Pferd klassisch ausbildet. Die Autorin erörtert die Lektionen und beschreibt, wie sie erarbeitet werden. Im Anschluss erklärt sie, welche Probleme auftreten können und was dann zu tun ist. Die klassische Dressur ist die Basis aller anderen Reitdisziplinen. Sie dient allein dazu, das Pferd gesund zu erhalten, es zu stärken und zu einer schönen, ausdrucksvollen Persönlichkeit reifen zu lassen.


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Titel: Klassische Reitkunst mit Anja Beran: Eine Anleitung für verantwortungsvolles Reiten
Autor: Anja Beran
Verlag: Cadmos Verlag
Seiten: 272
ISBN: 978-3840410260
Meine Bewertung: 3 Sterne – lässt sich gut lesen

Zuerst möchte ich betonen, dass ein gebundenes Buch, egal wie schön es gestaltet ist, niemals diesen Preis rechtfertigt! Knappe 60,- Euro für ein Buch und knappe 50,- Euro für ein E-Book, ist ja wohl mehr als unverschämt! Kleiner Tipp: Schaut mal in eurer Bibliothek, ob ihr euch das Buch leihen könnt – so habe ich es gemacht und bin sehr zufrieden damit!

Inhalt:
VORWORT – WARUM EIN WEITERES BUCH?

INTERESSANTE FÄLLE AUS MEINEM REITERLICHEN ALLTAG
Friesenhengst „Gawain“
Westfalenwallach „Flamingo“
P.R.E.-Hengst „Ramon“
Hannoveranerwallach „Mephisto“

DIE ANALYSE – EINE BEWÄHRTE VORGEHENSWEISE, UM ERFOLGREICH AUSBILDEN ZU KÖNNEN
Beurteilung des Pferdes im Stehen
Beurteilung des Pferdes beim Freilaufen
Beurteilung des Pferdes an der Longe
Beurteilung des Pferdes unter dem Sattel
Die Befragung des Reiters, Züchters, Besitzers oder Verkäufers des Pferdes

AUSBILDUNG ENTSPRECHEND DEN ERGEBNISSEN DER ANALYSE
Die Basisarbeit
Das Verstehen der Reiterhilfen
Vorwärts als Basis
Der Schritt

Die Seitengänge als wichtigstes Instrument
Zum Mobilisieren
Zum Lösen
Zum An-die-Hilfen-Bringen
Zum Geraderichten
Zum Ins-Gleichgewicht-Bringen
Zum Versammeln
Lektionen erwachsen aus den Seitengängen

Weitere Grundlagen
Das Rückwärtsrichten
Der Trab
Die Übergänge
Der Galopp
Häufige Probleme beim Galopp
Das Reiten in Konterstellung

Die Lektionen sind kein Endziel, sondern ein Mittel zum Zweck
Der Spanische Schritt
Probleme, die bei der Ausbildung des Spanischen Schritts auftreten können
Probleme, die im Spanischen Schritt auftreten, wenn die Schiefe des Pferdes nicht berücksichtigt wird
Die Piaffe
Probleme, die bei der Ausbildung der Piaffe auftreten können
Die Passage
Probleme, die bei der Ausbildung der Passage auftreten können
Der starke Trab
Probleme, die bei der Ausbildung des starken Trabs auftreten können
Der Spanische Trab
Probleme, die beim Spanischen Trab auftreten können
Der Außengalopp
Probleme, die bei der Ausbildung des Außengalopps auftreten können
Die fliegenden Galoppwechsel
Probleme, die bei den fliegenden Galoppwechseln auftreten können
Die Pirouette
Probleme, die bei der Ausbildung der Pirouette auftreten können

Anmerkungen zum Vorwärts-abwärts-Reiten
Handarbeit – hilfreich oder nicht?
Kondition und Muskelaufbau

DAS AUSBILDUNGSERGEBNIS

Woran ist ein erfolgreiches Ergebnis der Ausbildung zu erkennen?
Selbsthaltung
Schönheit und Ausdruck
Das Pferd kaut auf dem Gebiss
Der Schweif pendelt
Entspannte Atmung
Minimale Reiterhilfen
Reine Grundgangarten
Die Pferdebeine
Die Versammlung
Die Durchlässigkeit

Wie lange bleibt so ein positives Ausbildungsergebnis erhalten?

CHECKLISTE FÜR DEN REITER, UM SEIN PFERD EINSCHÄTZEN ZU KÖNNEN
Fragen, um die natürliche Schiefe beurteilen zu können
Fragen, die man sich stellen sollte, um die Ausbildung seines Pferdes beurteilen zu können
Im Schritt und im Halten
Im Trab
Im Galopp

Untrügliche Zeichen, die auf eine fehlerhafte Ausbildung hindeuten

Meine Meinung:
Das Buch ist für Reiter, welche sich weiterbilden möchten um noch feiner und gezielter trainieren zu können. Besonderes Augenmerk liegt auf der Geraderichtung des Pferdes und das Erreichen der Balance durch die Seitengänge. Wie genau sich die Seitengänge unterscheiden und diese genau geritten werden, wird allerdings nicht erklärt – mir fehlen die Erklärungen der unterschiedlichen Seitengänge sowie der Gewichts-, Schenken- und Zügelhilfen. Erklärungen fehlen teilweise auch bei der Piaffe und Passage. Es wird zwar beschrieben wie man vorgeht und wie das Pferd mit touchieren animiert wird, aber dennoch wird nur auf das „Fühlen“ verwiesen. Es ist zwar ausreichend aber irgendwie dennoch zu dünn – für den Preis. Auch hat mir nicht gefallen, dass Anja Beran zwar auf „Hand ohne Bein, Bein ohne Hand“ und auf nicht widersprüchliche Hilfen verweist, dann aber beim Kapitel „Rückwärtsrichten“ genau diese beschreibt. Zitat: […] Reagiert das Pferd nicht, sollte [der Reiter] versuchen, einen kurzen vorsichtigen Impuls mit dem Schenkel zu geben, diesen aber sofort mit der Hand in ein Zurücktreten umzuleiten. […] Ich persönlich finde diese Hilfe sehr widersprüchlich zumal ich dem Grundsatz von Philippe Karl: „No action of the leg when you go back. Its a bad idea.“ folge.

Was mich weiterhin irritierte waren die Bilder im Buch. Alle sitzen sehr Schambeinlastig und mit Hohlkreuz im Sattel. Zuerst dachte ich an einen Remonte- oder Entlastungssitz, aber nach kleinen Recherchen bei Youtube fand ich eine Videosequenz eines Schulungsvideos von Anja Beran in dem erklärt wurde, dass so die beste Hingebung möglich sei. Warum finde ich denn genau dies nicht im Buch?

Fazit:
Um es also kurz zu machen: Ein interessanter Ausflug in die Welt der Seitengänge und eine tolle Erklärung wann ich welchen nutzen muss um die Balance des Pferdes herzustellen. Wer noch keine Erfahrung mit Seitengängen hat und nicht fühlen kann ist mit diesem Buch ganz sicher überfordert. Ich vergebe aufgrund der teilweise widersprüchlichen Hilfen, der fehlenden Begründung des reiterlichen Sitzes und des Preises nur 3 Sterne.

Mai
01
[Statistik] April 2015
Cora

Der vierte Monat des Jahres ist um und es folgt eine neue Statistik:


Gelesen:

“Schluss sag ich!” Von Menschen, die in Würde altern wollten – Waltraud Berle / 208 Seiten / 3 Sterne

Land in Sicht – Kristina Steffan / 336 Seiten / 4 Sterne

Flötenzeit – Nikola Hotel / 424 Seiten / 3 Sterne

Der Tod der Märchenmacher – Thomas Weber / 380 Seiten / 3 Sterne

Jetzt oder Nils – Nikola Hotel / 286 Seiten / 5 Sterne


Gehört:

Der Sohn – Jo Nesbø / 9 Stunden 55 Minuten / 2 Sterne


Fazit:

Ich habe im April 5 Bücher gelesen und eines gehört. Meine durchschnittliche Bewertung ergab leider nur eine 3,3, dafür habe ich aber mein bisheriges Lesehighlight 2015 mit „Jetzt oder Nils“ gefunden – was mich ganz doll freut 😀

Mit 1.634 gelesenen Seiten dürfte dieser Monat zudem auch noch mein lesestärkster Monat gewesen sein. Mal sehen wann und ob ich das toppen kann 😉

Kategorien: Allgemeines
April
28
Jetzt oder Nils – Nikola Hotel
Cora

Klappentext:
Sag niemals Nils, Baby

Emma hat den peinlichsten Job der Welt: Sie überbringt Blumen und Grußbotschaften – als Glücksschwein verkleidet. Kein Wunder, dass Journalist Nils wenig begeistert ist, als sie vor seiner Tür steht. Denn er will sich umbringen. Das zumindest glaubt Emma und setzt Himmel und Hölle in Bewegung, um Nils zu retten. Neben seinen Problemen mit seinem korrupten Noch-Schwiegervater und dem drohenden Karriereaus muss er sich nun auch noch fragen, wie er die allzu hilfsbereite Emma wieder los wird. Und ob er das überhaupt will …

Unglaublich komisch, turbulent und sehr romantisch!


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Titel: Jetzt oder Nils
Autor: Nikola Hotel
Verlag: Aufbau Verlag
Seiten: 286
ISBN: 978-3746631356
Meine Bewertung: 5 Sterne – gefällt mir sehr

Inhalt:
Daisy bedeutet übersetzt Gänseblümchen, also liegt es nahe, dass der interessanteste Blumenladen der Stadt „Daisy-Düfte“ heißt und Emma einen noch interessanteren, aber dafür einen sehr peinlichen Job hat. Sie liefert Blumen aus – dies ist jetzt nicht peinlich, sondern nur die Art wie – sie schmeißt sich in witzige Kostüme, singt Lieder oder trägt Gedichte vor und dies auch vor einem namhaften, gut aussehenden, Journalisten der ihr das Herz höher schlagen lässt …

Schreibstil:
Da ist er wieder: der witzige, charmante Stil, der sich sofort in mein Hirn bohrt, Kopfkino und lachflashs auslöst und mich tief in meinem Herzen berührt! Nikola Hotel schafft es gekonnt Szenen bildlich zu beschreiben ohne die eigenen Gedanken mit zu vielen Details zu blockieren. Der Ausdruck ist passend und wunderschön, so macht es Spaß, den Figuren bei ihren Dialogen zu lauschen, die sich anfühlen als wären es reine Selbstläufer.

Charaktere:
Ich liebe Emma und Nils! Beide sind so hervorragend gezeichnet, dass es eine wahre Freude ist die Zeit mit ihnen zu verbringen und ich möchte wetten: Die beiden gibt es so in der Wirklichkeit, denn dies kann sich niemand ausdenken – und wenn es sie nicht gibt, dann hat Nikola Hotel Charaktere erschaffen, die es geben sollte! Vielen Dank dafür <3

Die anderen Persönlichkeiten sind perfekt in die Geschichte eingebettet und es ist, als ob sie alle Leben.

Cover:
Ich mag das Cover nicht! Ich mochte es nicht als ich es sah und auch nach dem Lesen kann ich damit nichts anfangen. Eine schöne Assoziation ist es, dass sich der eine auf den anderen verlassen kann und man sich auffängt, wenn man in der Luft hängt, aber ganz ehrlich: Wenn ich Bücher shoppe, dann mache ich mir keine Gedanken sondern sehe, lasse wirken und nehme das Buch in die Hand oder nicht! Ich bin ehrlich, im Buchladen wäre ich daran vorbeigegangen. Schade!

Fazit:
Eine wundervolle Geschichte über den peinlichsten Job und die schönste Sache der Welt! Emma tritt von einem Fettnäpfchen ins nächste ohne dabei lächerlich oder hilflos zu wirken, dies macht die Geschichte so menschlich und dennoch witzig. „Jetzt oder Nils“ ist für jeden Leser geeignet, der nicht zum Lachen in den Keller geht – obwohl: doch auch im Keller lacht es sicher mit dieser Lektüre hervorragend! Daher gibt es von mir eine klare Leseempfehlung und volle 5 Sterne!

Ich bedanke mich beim Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar.

April
23
Der Tod der Märchenmacher – Thomas Weber
Cora

Klappentext:
Freddy, von seiner Freundin Melissa frisch abserviert, bleibt wenig Zeit, seine Tränen zu trocknen. Ausgerechnet das unattraktivste Mädchen der Schule, Cindy Crow, bittet um seine Hilfe. In ihrer Hand hält sie ein unvollendetes Märchen der Gebrüder Grimm, in dem sie die Prinzessin sei, und er der große Held mit blondem Haar, dazu auserkoren, das Märchen so enden zu lassen, wie sie alle enden. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Freddy hält Cindy für verrückt, doch als ihn kurz darauf ein sprechender Wolf anlacht, glaubt er sich in einem Traum wiederzufinden. Doch Taro, Wolfis Frauchen, hat ein größeres Problem: Die schwarze Kutsche ist unterwegs und gruselige Gestalten haben Taros Großmutter entführt. Die Märchenwelt ist in Gefahr und droht unterzugehen! Besitzt Freddy doch das besondere Etwas, das Helden zu Helden macht? Ein märchenhaft witziges Abenteuer!


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Titel: Der Tod der Märchenmacher
Autor: Thomas Weber
Verlag: Drachenmond Verlag
Seiten: 380
ISBN: 978-3931989651
Meine Bewertung: 3 Sterne – lässt sich gut lesen

Inhalt:
Freddy, der typisch flapsige 15-jährige Junge von nebenan ahnt nichts böses, als ihn die unansehnliche Cindy anspricht und ihn um Hilfe bittet. Freddy, der gerade von seiner Freundin Melissa abserviert wurde, möchte sich zumindest anhören was Cindy wünscht, doch als diese ihm erzählt sie sei eine verwunschene Prinzessin und aus einem Märchen entsprungen kann Freddy dies nicht glauben und beginnt zu recherchieren …

Schreibstil:
Der Debütroman von Thomas Weber ist flott, imposant und sehr umfangreich. So erinnerten mich viele Szenen an altbekannte Märchen wie Hänsel und Gretel, Schneewittchen, Hans im Glück gefolgt von neumodischen Geschichten wie Fluch der Karibik und Herr der Ringe bis hin zu Sagen und Geschichten von Romulus und Remus, König Arthur, Camelot, Cäsar und so weiter. Dies dann alles auf knappe 400 Seiten zu packen ist stolz und wirkt teilweise sehr hektisch. Dazu kommt ja dann noch die eigentliche Geschichte von Freddy, die sich zwar wie ein roter Faden durch die Epochen zieht aber dennoch nicht ausgereift erscheint. Viel mehr liegt das Augenmerk in der Aktion, dem Kampf zwischen Gut und Böse und nicht im Fokus der Figuren, was ich sehr schade finde. Zu Beginn fand ich die Reise von Freddy und seiner märchenhaften Begleitung spannend, aber mit der Zeit ging diese durch die vielen Begegnungen mit dem Bösen unter, es wurde zur Gewohnheit, dass alles gegen Freddy war und es war dann auch normal, dass er einen Weg heraus fand.

Sehr gelungen sind die Bilder, sie sehen handgezeichnet aus, die jedes Kapitel einläuten und einen kleinen Vorgeschmack auf das Geschehen liefern.

Charaktere:
Freddy war mir zu flapsig. Natürlich ist ein 15-jähriger Junge aus der heutigen Zeit sehr aufgedreht und plappert komisches Zeug, aber auch er sollte wissen, dass in einer anderen Zeit andere Regeln herrschen.

Taro sowie Wolfi – die beiden Märchengestalten, welche Freddy auf seiner Reise begleiteten – gefielen mir besser aber auch hier war es mir zu viel. Taro, die mich stark an ein Schwert schwingendes Rotkäppchen erinnerte und Wolfi der viel zu schelmisch war, gingen mir irgendwann auch auf den Keks.

Cindy, von der ich mir viel erhofft hatte, trat leider nur in einer kleinen Nebenrolle auf. Aber auch hier fehlte mir das gewisse etwas.

Cover:
Das Cover finde ich wunderschön und absolut passend zur Geschichte!

Fazit:
Eine sehr rasante Geschichte, welche mich oft zum schmunzeln brachte und mir Märchen, Sagen und Geschichten wieder ins Gedächtnis rief. Allerdings alles zu schnell, zu viel und zu flapsig, daher vergebe ich nur 3 Sterne. Eine Leseempfehlung gibt es von mir dennoch, denn dieser Mix ist lesenswert und besonders interessant für Leser, welche gerne Geschichten über epische Schlachten / Gut gegen Böse / Freundschaft / Mut / Zusammenhalt lesen möchten.

Ich bedanke mich beim Drachenmond Verlag für das Rezensionsexemplar.

April
21
Der Sohn – Jo Nesbø
Cora

Klappentext:
Sonny ist ein vorbildlicher Gefangener. Er lauscht den Geständnissen seiner Mitgefangenen und vergibt ihnen ihre Sünden. Er wurde sein ganzes Leben lang belogen. Doch dann ändert ein Geständnis alles. Ein Mitgefangener weiß etwas über Sonnys in Ungnade gefallenen Vater. Sonny will Rache. Er muss aus dem Gefängnis fliehen, und die Verantwortlichen sollen für ihre Verbrechen zahlen. Wie hoch der Preis auch sein mag.


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Titel: Der Sohn
Autor: Jo Nesbø
Sprecher: Sascha Rotermund
Verlag: Hörbuch Hamburg
Länge: 9 Std. 55 Min. (gekürzt)
ISBN: 978-3899039191
Meine Bewertung: 2 Sterne – gefällt mir nicht

Inhalt:
Sonny Lofthus ist ein Mustergefangener. Schwerst Heroin abhängig und dennoch immer voll auf der Höhe, nimmt er anderen Gefangenen die Beichte ab und verhält sich immer rational. Bis zu dem Tag, als er erfährt, dass sein Vater keinen Selbstmord begangen hat, sondern ermordet wurde. Sonny schwört Rache und bricht aus dem Gefängnis aus …

Stil:
Ich habe zuvor noch nie einen Nesbø gelesen oder gehört und das war mein erster sowie letzter Krimi von diesem Autor. Ich habe mich noch nie so veräppelt gefühlt wie beim hören dieses Blödsinns. Zu Beginn dachte ich, dass es am Sprecher liegt weil ich immer wieder beim hören eingeschlafen bin, aber Sascha Rotermund hat eine schöne Stimme, der ich gerne lausche. Also habe ich das Hörbuch an anderen Orten gehört um mich wachzuhalten und auch da wurde es nicht besser. Ich habe es nur zu Ende gehört, weil ich die Hoffnung hatte, dass ein so hochgelobter Autor doch nicht so einen langweiligen, langatmigen, unglaubwürdigen Schund schreiben kann. Aber leider war es so.

Charaktere:
Die sind allo so unglaubwürdig, bei denen muss ich diesmal spoilern …

SPOILER ANFANG
Sonny wäre ein super Charakter gewesen, wenn er dieses Heroinproblem nicht gehabt hätte. So ist er total verrückt nach Drogen und benötigt diese. Aber er hat dennoch die Nerven alles zu organisieren und kann später durch ein paar Tage Liegestütze und Sit-ups sogar ganz davon loskommen aus dem Knast ausbrechen, dann wieder unbemerkt rein und unbemerkt noch mal raus. Zwischendurch gibt es dann noch mal kurz einen kleinen Ausflug zu den Drogen, aber wirklich brauchen tut er sie nicht.

Eine junge Putzfrau nimmt ihr Kind mit zur Arbeit – sie findet keinen Betreuer – dieser Junge blickt in den vollen Putzeimer, sieht sein Spiegelbild und fällt kopfüber in besagten Putzeimer. Er wird befreit und schimpft über „den bösen Zwilling“ welcher ihn in den Eimer gezogen hat. Später wird sogenannter „Zwilling“ Boss eines weltweit agierenden Drogen- und Mädchenhandelkartel. Wie soll das denn gehen?! Als Kind zu blöd sein Spiegelbild von einer realen Person zu unterscheiden und als Erwachsener so intelligent, dass er diesen Markt bedienen kann?!

Die liebe Martha, arbeitet ehrenamtlich im Auffanglager für Drogenabhängige, hat einen ganz tollen Verlobten, der sie heiraten möchte und eine gesicherte Zukunft. Sie lässt alles für einen drogenabhängigen Serienmörder sausen und brennt mit ihm durch – warum eigentlich?!

Und im ganzen Roman geht es natürlich auch noch so halb um die Geschichte vom Mord um Sonnys Vater. Wer und warum hat das ganze in Auftrag gegeben? – Das Rätselraten hat dann auch ein Ende und es ist eine Kunst, den wirklich über die komplette Geschichte absolut liebsten und einfühlsamsten Charakter als den Buh-Mann hinzustellen. Unmöglich!
SPOILER ENDE

Cover:
Das Cover ist ok, düster, berechnend, überlegen. Es passt irgendwie zur Geschichte.

Fazit:
Selten ein so mieses Hörbuch gehört. Da ich es nicht abgebrochen habe (schade um die vergeudete Zeit) erhält „Der Sohn“ von mir noch 2 Sterne, bekommt aber keine Hör- bzw. Leseempfehlung. Diese Geschichte ist unglaubwürdig und wahrscheinlich nur für Fans von Jo Nesbø interessant.