März
01
[Statistik] Februar 2016
Cora

Und schon wieder ist ein Monat rum …

Auch im Februar habe ich gesundheitlich ziemlich viel eingesteckt – da bekommt der Ausspruch „was für ein krankes Jahr“ doch gleich eine neue Bedeutung. Aber was solls, es kann ja nur besser werden.

Daher auf in den März, vorher aber noch zur Februar-Statistik:


Gelesen:

Runa – Vera Buck / 609 Seiten / 5 Sterne
SexDiener 2 – Alex Lain / 224 Seiten / 5 Sterne
Gymnastizierende Arbeit an der Hand: Schritt für Schritt zu Losgelassenheit und Selbstvertrauen – Oliver Hilberger / 160 Seiten / 3 Sterne


Gehört:

Dylan & Gray – Katie Kacvinsky / 299 Minuten / 3 Sterne


Fazit:

3 Bücher, insgesamt 993 Seiten, und ein Hörbuch von knappen 5 Stunden habe ich im Februar geschafft. Durchschnittlich habe ich pro Medium 4 Sterne vergeben, das klingt doch gut 😀

Kategorien: Allgemeines
Februar
24
Dylan & Gray – Katie Kacvinsky
Cora

Klappentext:
Gray ist ein cooler Typ. Er läuft nur mit seinem iPod auf den Ohren rum und interessiert sich nicht sonderlich für das, was um ihn herum passiert. Dylan ist das pure Gegenteil: Sie steckt voller Ideen und will aus jedem Tag etwas Besonderes machen. Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein – und doch verlieben sie sich ineinander. In Dylans klapprigem Auto erkunden sie die Wüste in der Sommerhitze, schreiben eine Ode auf einen Kaktus und adoptieren einen zotteligen Hund. Doch irgendwann ist der Sommer zu Ende und die beiden müssen lernen, wie schwer es sein kann, sich zu verzeihen und wiederzufinden, wenn man sich einmal verloren hat.


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Titel: Dylan & Gray
Autor: Katie Kacvinsky
Sprecher: Marie Bierstedt, Maximilian Artajo
Verlag: Lübbe Audio
Länge: 4 Std. 59 Min. (gekürzt)
ASIN: B009EWAS5M
Meine Bewertung: 3 Sterne – läst sich gut hören

Inhalt:
Ihr ist es egal, was andere von ihr denken und halten. Sie hat Spaß im Leben und lebt ihr Leben, wie es ihr passt.
Er ist ruhig, möchte nicht auffallen und hält sich bedeckt. Er passt sich eher an um seine Ruhe zu haben. Sie sieht etwas in ihm, was er bislang noch nicht in sich gefunden hat. Schafft sie es ihn aus seiner Einöde herauszubekommen?

Stil:
Die Charaktere wirken unreif und die Geschichte zu konstruiert. Durch die beiden Sprecher, welche die Geschichte mal aus Dylans dann aus Grays Sicht erzählen, sprechen zwar gut, aber zu einfältig. Die Stimmen passen – für mich – nicht auf die zu verkörpernden Persönlichkeiten und es entstand ein ziemlich verzerrtes Bild in meinem Kopf. Der Ausdruck ist mir zu flach. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Teens wirklich noch so kommunizieren und auch mit bestimmten Themen so umgehen.

Charaktere:
Dylan gefiel mir auf eine Art ganz gut. Sie zeigt, dass man zu sich und seiner Art stehen soll und es einem egal sein kann was andere von einem halten, wenn man so ist wie man ist. Und, was ich ganz wichtig fand: Das die anderen einen auch so akzeptieren!

Gray ist ein traumatisierter Junge, dem eine andere Ansicht seiner selbst gut getan hat und auch hier zeigt sich, dass das „zu einem selbst stehen“ wahre Wunder vollbringen kann.

Cover:
Das Cover spiegelt die Geschichte wieder: eine Liebesgeschichte im heißen Südwesten der USA.

Fazit:
Ob man die Geschichte um die starke Dylan und den eigenbrötlerischen Gray nun gelesen / gehört haben muss sei dahingestellt. Mich konnte die Geschichte weder begeistern noch hat sie mich stark enttäuscht. Es war halt ein netter Zeitvertreib, daher nur 3 Sterne. Eine Leseempfehlung gebe ich an Teens, welche gerne Geschichten um die erste Liebe lesen / hören.

Februar
17
Gymnastizierende Arbeit an der Hand: Schritt für Schritt zu Losgelassenheit und Selbstvertrauen – Oliver Hilberger
Cora

Klappentext:
Die Arbeit an der Hand in ihrer klassischen Form, wie sie heute noch zum Beispiel in der Wiener Hofreitschule praktiziert wird, ist im Alltag vieler Dressurreiter leider stark in den Hintergrund geraten und wird nicht selten als unnötig abgetan. Dabei wird übersehen, wie wertvoll diese Arbeit vom Boden aus als Alternative und als Ergänzung für die Arbeit unter dem Sattel ist – und zwar nicht nur in hohen Lektionen, sondern auch im Bereich der Basisübungen, die von fast allen Reitern und Pferden gut erlernt werden können. Das gilt für Pferde, die aus gesundheitlichen Gründen vorübergehend keinen Sattel tragen können, ebenso wie für Pferde, die sich schwer unter dem Reiter gymnastizieren lassen und Schwierigkeiten haben, ihr Gleichgewicht zu finden.
Reiter profitieren von der Arbeit an der Hand dadurch, dass sie ihre präzise Hilfengebung schulen und unabhängig von den eigenen reiterlichen Fähigkeiten ihr Pferd auf schwierigere Lektionen vorbereiten können. Für beide Partner bietet die klassische Arbeit an der Hand die Möglichkeit, Abwechslung in den Trainingsalltag zu bringen.
Das Buch erläutert systematisch Schritt für Schritt den Weg zur korrekten und spielerisch leichten Ausbildung des Pferdes vom Boden aus. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Beschreibung der Seitengänge, denen für die Gymnastizierung und Vorbereitung auf schwere Lektionen eine zentrale Rolle zukommt. Die Bilder lassen die schriftlichen Erläuterungen hervorragend nachvollziehen und stellen dank besonderer Bildtechnik auch Bewegungsabfolgen anschaulich dar.


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Titel: Gymnastizierende Arbeit an der Hand: Schritt für Schritt zu Losgelassenheit und Selbstvertrauen
Autor: Oliver Hilberger
Verlag: Cadmos
Seiten: 160
ISBN: 978-3861274490
Meine Bewertung: 3 Sterne – lässt sich gut lesen

Inhalt:
Einleitung
– Die Verwandlung des eigenen Pferdes

GYMNASTIZIERUNG:
Die Hauptaufgabe der Handarbeit
– Das Spiel mit der Balance
– Losgelassenheit
– Muskelaufbau
– Gleichgewicht
– Körperbewusstsein
– Selbstvertrauen
– Was lernt der Mensch

Die Ausrüstung
– Der Kappzaum
– Die Trense
– Die Gerte
– Das Lob

Basisarbeit
– Die Grundposition
– Die Trensenführung
– Die Gertenhaltung
– Die Hilfengebung
– Erste Basisübungen auf Trense
– Aufrichtende Wirkung
– Senkende Wirkung
– Biegende Wirkung
– Erste Basisübungen am Kappzaum

Das Pferd in Bewegung
– Die bevorzugte Seite
– Weniger ist mehr
– Klare Regeln beim Führen und Treiben
– Der Schritt als Basisgangart
– Das Antreten
– Die Haltparade
– Hilfengebung am Kappzaum
– Problem: Das Pferd bleibt nicht stehen
– Das Rückwärtsrichten
– Routine und Erfahrung
– Die Hufschlagfiguren im Porträt
– Ganze Bahn
– Zirkel
– Volte
– Einfache und doppelte Schlangenlinie
– Schlangenlinie durch die Bahn mit drei Bögen
– Halbe Bahn und Karree
– Durch die Länge der Bahn
– Verschiedene Möglichkeiten des Handwechsels

Stellung, Biegung, Vorwärts
– Auf dem Zirkel
– Häufige Fehler des Menschen
– Die Hilfengebung auf Kappzaum
– Untertreten auf der Volte

Das Schulterherein
– Die Schlüssellektion
– Gleichmäßige Biegung?
– Vorbereitung
– Ausführung
– Schulterherein auf vier Hufspuren
– Das Konterschulterherein
– Übungsfolge zur Weiterentwicklung
– Der Trab
– Antraben und Durchparieren

Der Renvers
– Vorbereitung
– Schritt 1: De Vorhandwendung
– Schritt 2: Die Erweiterung
– Schritt 3: Der Renvers auf der Volte
– Der Renvers geradeaus

Der Travers
– Ausführung
– Vom Travers auf der Volte zur Schrittpiroutte
– Travers aus dem Schulterherein

Die Traversale
– Das innere Bild
– Vorbereitung und Ausführung
– Die Traversale auf Kappzaum

Kombinierte Seitengänge
– Vielfältige Variationen
– Schlangenlinien durch die Bahn mit Seitengängen
– Einfache und doppelte Schlangenlinie mit Seitengängen
– Die Acht mit Seitengängen
– Schulterherein und Traversale
– In kombinierten Seitengängen durch den Zirkel wechseln
– Das Dreieck
– Die Acht im Quadrat
– In Seitengängen durch das ganze Viereck
– Die kombinierenden Passaden

Weiterführende Arbeit
– Ausstrahlung und Freude
– Übergänge
– Das Antraben im Seitengang
– Das Parieren im Seitengang
– Die Schaukel
– 1. Der gezählte Schritt
– 2. Das versammelte Halten
– 3. Rückwärtsrichten
– Die ziele

Ausblick
– Wohin geht der Weg?
– Mit Leidenschaft zu ungeahnten Höhen

Der Hauptdarsteller
– Malcoms Vorgeschichte
– Die Rettung und Verwandlung

Meine Meinung:
Viele Themen für 160 Seiten Buch! Dies muss sich der geneigte Leser vor Augen führen, denn die Beschreibungen sind knapp und Bilder gibt es ja auch noch. Was sich im Inhalt noch gut und vielversprechend anhört, lässt leider teilweise viele Fragen offen. Dennoch ist dieses Buch eines der besten (Gymnastik-) Bodenarbeitsbücher, welches ich kenne.

Positiv finde ich:
– Beschreibung und Bebilderung zur Hilfengebung
– Erklärung der Seitengänge

Negativ finde ich:
– Auf einigen Bildern weist „Malcom“ einen falschen Knick in der Halswirbelsäule auf, die Gefahr ein Pferd bei der Handarbeit auf Trense zu „rollen“ ist immer gegeben, aber leider wird dies mit keiner einzigen Silbe erwähnt!
– Es gibt keine Erklärung, welche Muskelgruppe genau gymnastiziert wird und welche Abstellung gewählt werden muss um die natürliche Schiefe des Pferdes auszugleichen (Unterschied Hohle- und Zwangsseite fehlt! Gerade bei den Seitengängen ist diese Unterscheidung wichtig, damit das Pferd nicht noch verspannter aus dem Training kommt als es hinein ging.)

Fazit:
Ich habe nicht so richtig herausgefunden für wen dieses Buch eigentlich geschrieben wurde. Viele Dinge sind für Anfänger nicht nachzuvollziehen und so können sehr schnell Fehler entstehen. Was passiert, wenn sich das Pferd auf eine Schulter fallen lässt, falsch im Hals abknickt etc. Diese Dinge fehlen mir schlichtweg. Für Fortgeschrittene ist theoretisch nur der letzte Teil der Seitengangkombinationen interessant. Daher vergebe ich für dieses Buch nur 3 Sterne und eine Leseempfehlung gebe ich an Anfänger in der gymnastizierenden Handarbeit, welche bereits ihr Auge geschult haben und ein Pferd im Laufen gut beurteilen können (einfach um Stellungsfehler in der Statik gleich zu korrigieren, statt diese einzubauen).

Februar
13
SexDiener 2 – Alex Lain
Cora

Klappentext:
Sein größter Wunsch:
beherrscht zu werden …

In der Benutzung findet er
seine Erfüllung und doch
begeht er immer wieder Fehltritte,
die schwer bestraft werden.

Eines Tages sieht er sich allerdings mit einer Erpressung konfrontiert,
die er nur mit einer List beenden kann.

Unterwerfung ist sein Leben.
Er ist nicht glücklich,
wenn er nicht dienen kann.


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Titel: SexDiener 2
Autor: Alex Lain
Verlag: blue panther books
Seiten: 224
ISBN: 978-3862774258
Meine Bewertung: 5 Sterne – Leseempfehlung!

Inhalt:
Er dient wieder! Lange ersehnt und endlich da, die Fortsetzung von Alex Lain „SexDiener 2“ ist genauso genial wie der erste Teil! Dienen ist seine Erfüllung und genau das beschreibt er wunderbar in allen Geschichten rund um seine Herrin und ihre perfiden Spielchen …

Schreibstil:
Besonders gefallen hat mir die Liebe zum Detail und zur eigentlichen Sache. Ich hatte das komplette Buch über das Gefühl, dass die Handlungen, welche der Diener ausführt, genau das sind was er braucht, ohne diese Erniedrigung ist er nicht glücklich, nicht er selbst. Diese Art zu schreiben beeindruckte mich bereits im ersten Teil sehr und setzt sich hier weiter fort. Die Erlebnisse, welche der Diener niederschreibt, sind teilweise sehr bizarr, aber nicht so krass wie in SexDiener 1, dennoch ist jede Story ein Erlebnis. Der Ausdruck ist der Geschichte angemessen.

Charaktere:
Ich muss echt sagen, dass ich „ihn“ höchst interessant und sympathisch finde. Die Art, wie er sich das nimmt, was er benötigt und mit welcher Hingabe er bei sämtlichen Aktionen mitmacht ist einfach klasse! Schade fand ich, dass er sich selbst vor Freunden nicht wirklich offenbart, denn Freunde (wenn es denn richtige sind) nehmen einen so wie man ist und man muss sich nicht verstecken!

Cover:
Das Cover finde ich schön und passend zur Geschichte.

Fazit:
Eine wundervolle Fortsetzung, die ich – einmal angefangen – ohne Unterbrechung durchgelesen habe. Im Internet (auf der Webseite von blue panther books) gibt es zum Abschluß noch eine heiße Bonusgeschichte, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Mir hat SexDiener2 sehr gut gefallen, daher vergebe ich 5 Sterne und eine Leseempfehlung an alle, die gerne auch einmal lesen möchte, wie ein Diener seine Erfüllung im Dienen findet, fühlt und erlebt. Teil 1 muss nicht gelesen werden um Teil 2 zu verstehen, aber es wäre schade gleich mit Teil 2 zu beginnen 😉

Ich bedanke mich bei blue panther books für das Rezensionsexemplar.

Februar
08
Runa – Vera Buck
Cora

Klappentext:
Paris 1884. In der neurologischen Abteilung der Salpêtrière-Klinik führt Dr. Charcot Experimente mit hysterischen Patientinnen durch. Seine Hypnosevorführungen locken Besucher aus ganz Europa an; wie ein Magier lässt der Nervenarzt die Frauen vor seinem Publikum tanzen. Dann aber wird Runa in die Anstalt eingeliefert, ein kleines Mädchen, das all seinen Behandlungsmethoden trotzt. Jori Hell, ein Schweizer Medizinstudent, wittert seine Chance, an den ersehnten Doktortitel zu gelangen, und schlägt das bis dahin Undenkbare vor. Als erster Mediziner will er den Wahnsinn aus dem Gehirn einer Patientin fortschneiden. Was er nicht ahnt: Runa hat mysteriöse Botschaften in der ganzen Stadt hinterlassen, auf die auch andere längst aufmerksam geworden sind. Und sie kennt Joris dunkelstes Geheimnis …


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Titel: Runa
Autor: Vera Buck
Verlag: Limes
Seiten: 609
ASIN: B00XSQDT38
Meine Bewertung: 5 Sterne – gefällt mir sehr

Bei „Runa“ handelt es sich um einen Tatsachenroman, der auf dem Gelände des französischen Hôpital de la Salpêtrière spielt. Dort arbeitete und behandelte Jean-Martin Charcot (Pathologe / Neurologe) Frauen, welche an Hysterie (heute: somatischen Störungen) litten, mit eher fragwürdigen Methoden. Der (teils) erfundene Kriminalroman hinter den Experimenten um die Salpêtrière ist aber genauso düster und gruselig wie die Untersuchungen in der Vergangenheit der Klinik.

Inhalt:
Jori möchte unbedingt unter Dr. Charcot promovieren und verlässt daher seinen Heimatort in der Schweiz um in Paris an der Salpêtrière zu studieren. Nach drei Jahren hat er allerdings immer noch keine Ahnung worüber er seine Doktorarbeit schreiben möchte und dann taucht eine neue Patientin auf: Runa. Sie ist jung, hat weiße Haut und Haare, spricht nicht, hat unterschiedliche Pupillen und leidet unter seltsamen Anfällen. Jori ergreift seine Chance und möchte Charcot beweisen, dass er, Jori, ein begnadeter Chirurg ist. Er möchte Rune den „Wahnsinn“ aus dem Knopf schneiden …

Schreibstil:
Ich wusste zu Beginn des Buches nicht, dass es sich bei „Runa“ um einen Tatsachenroman handelt und war einfach nur schockiert was sich Vera Buck für Folterinstrumente (für die Behandlung der Hysterikerinnen in der Salpêtrière) ausdachte. Bis ich dann googelte und einige Charaktere sowie die Schauplätze tatsächlich fand und danach stark überlegte ob ich das Buch wirklich weiterlesen wollte. Denn das Grauen, welches die Autorin wahrlich gut schildern konnte, fand genauso statt! Berichte inkl. Fotografieren finden sich zur Genüge! Ich las dann doch weiter, denn nicht umsonst in „Runa“ ein Nr. 1 Bestseller im Bereich der medizinischen Thriller und es wurde dann auch wirklich wieder menschlich. Die Phasen zwischen den Experimenten, das menschliche um den Protagonisten Jori und das grausige um Runa wechselten sich dann so gut ab, dass ich die Geschichte gut lesen und verarbeiten konnte und dabei wirklich einiges zu den damaligen Behandlungsmethoden gelernt habe. Für zart besaitete ist dieses Buch allerdings nicht zu empfehlen, daher lieber erstmal „Charcot“ googeln und dann entscheiden ob dieses Buch für das eigene Gemüt günstig gewählt ist 😉 Mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen und auch die kleinen Längen, die einige Passagen aufwiesen waren zur Erholung sehr angenehm.

Charaktere:
Runa (Bedeutung: kommt aus dem altnordischen und könnte mit „die Geheimnisvolle“ übersetzt werden) ist eine wundervolle Person, die ich trotz ihrer Anfälle sofort in mein Herz geschlossen habe. Ich hätte sie ebenfalls gerne adoptiert um ihr alles zu ermöglichen oder zu geben was sie benötigt. Ihre Geschichte ist furchtbar und ich muss ehrlich zugeben, dass ich ein paar Tränen verdrückte.

Jori, der junge Student, war mir zu Beginn sehr unsympathisch. Wie kann ein Mensch bei den Experimenten von Charcot zusehen und das auch noch toll finden? Als er später erkannte, wie brutal die Experimente wirklich waren und sich von seinem Mentor abwandte wurde er mir sympathisch. Wer aus seinen Fehlern lernt, kann kein schlechter Mensch sein!

Was soll ich zu Personen sagen, welche wirklich lebten? Charcot, Babinski, Luys, Bleuler – alle waren auf eine Art unsympathisch (wobei ich Babinski noch sehr interessant fand), aber ggf. wussten sie es nicht besser? Ich kann nicht urteilen oder bewerten, wenn ich die Hintergründe nicht kenne. Waren es wirklich die, die über Leichen gingen um die Medizin voranzutreiben oder machte es ihnen Freude Menschen, im Namen der Wissenschaft, zu quälen? Was veranlasst Menschen sich über andere zu stellen und so zu handeln? Anders gesehen: hätten sie dies damals nicht gemacht, wo stünden wir dann mit unseren Behandlungen in der heutigen Zeit?

Cover:
Ich war mal wieder „Cover-Käufer“ und daher muss es wohl gut sein. Die großen Buchstaben die Perlen, was auch immer mir dieses Cover sagen möchte, die Aufmerksamkeit hat es definitiv bekommen.

Fazit:
Ein ganz krasses Buch über die Zeit an der französischen Salpêtrière, welches mich teils schockiert und wieder fasziniert (je nach Thema) zurückließ. Eine Geschichte über die Medizingeschichte mit einem spannenden Krimi verflochten.