Klappentext:
Abenteuer, Verschwörung – und die große Liebe
London 1754: Im Hof des „Black Swan Inn“ machen sich sechs Reisende bereit für ihre Kutschfahrt nach Edinburgh. Unter ihnen die junge Samantha Fairfax – verkleidet als junger Bursche und auf der Flucht vor einer arrangierten Heirat.
In der beengten Kutsche sitzt die arme Sam ausgerechnet „Mr Rüpel“ gegenüber, einem durchaus attraktiven Landschaftsarchitekten, der sich aber leider völlig ungehobelt benimmt. Ganz im Gegensatz zum eleganten französischen Comte, der immer wieder Sams Nähe sucht. Doch schon bald wird klar: Auch ihre Mitreisenden sind nicht alle die, als die sie sich ausgeben! Für die junge Frau beginnt eine abenteuerliche Fahrt mit Stationen beim Pferderennen, auf dem Jahrmarkt und auf einem Maskenball. Doch nicht nur diese Ereignisse lassen Sams Herz schneller schlagen …
Dieser Roman ist eine stark überarbeitete Neuausgabe und zuvor bereits unter dem Titel „Die Reise nach Edinburgh“ erschienen.
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Titel: Lady ohne Furcht und Tadel
Autor: Lisa McAbbey
Verlag: beHEARTBEAT
Seiten: 490
ASIN: B07DNG18XS
Meine Bewertung: 5 Sterne – gefällt mir sehr |
Inhalt:
Samantha Fairfax flüchtet vor ihrer habgierigen Verwandschaft und vor ihrem baldigen Ehemann. Nichts und niemand kann sie zwingen dieses Scheusal zu ehelichen. Als junger Bursche verkleidet, tritt sie die Reise via Kutsche von London nach Edinburgh an und möchte in Schottland zu ihrer Tante ziehen…
Schreibstil:
Bis jetzt konnte mich Lisa McAbbey mit jedem ihrer Werke überzeugen. Auch mit ihrer Neuauflage („Die Reise nach Edinburgh„) trifft sie wieder den Nagel auf den Kopf. Kecke Dialoge, amüsante Abenteuer und eine heiße Liebschaft sind nur ein kleiner Teil der spannenden Reise. Die Beschreibungen der Landschaft und die Eigenschaften der Charaktere wirken so lebendig, als würde man in der Kutsche mitfahren. So hat eine Geschichte zu sein. Der Ausdruck ist frisch und passend.
Charaktere:
Sam ist lebenslustig, intelligent und weiß was sie will oder auch nicht will. Das macht sie zu einer starken aber auch unfreiwillig witzigen Figur, denn sie lässt kaum ein Fettnäpfchen aus.
Mister Rüpel ist ein echter Kerl und macht seinem Namen alle Ehre. Aber auch hier zeigt sich: Harte Schale, weicher Kern und urteile nicht, du kennst die Geschichte / das Päckchen nicht, welches die Person zu tragen hat.
Die anderen Charaktere sind auf ihre Art sympathisch bis unsympathisch. Alle haben ihre Macken, welche aber zu ihnen passen. Die Figuren leben einfach und das ist es, was eine gute Geschichte ausmacht.
Cover:
Das Cover passt zur Geschichte.
Fazit:
Eine lesenswerte, romantische Liebesgeschichte mit vielen kleinen und großen Abenteuern. Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung an alle Fans von historischen Romanen, denn die Geschichte spielt zu Zeiten von König Georg II und dem Jakobitenaufstand.
Ich bedanke mich bei Lisa McAbbey für das Rezensionsexemplar.
Kategorien: 5 Sterne - gefällt mir sehr, eBook, Historischer Roman, Liebesroman
Tags: Aufstand, England, Ermittlung, Flucht, König, Kutsche, Liebe, Mord, Rezensionsexemplar
Klappentext:
Jeremys Leben scheint perfekt zu sein, denn er besitzt alles: ein Penthouse, tolle Autos, schicke Anzüge. Sogar ein Schloss in Kent. Doch das Wichtigste fehlt ihm: Liebe und Geborgenheit. Als die lebenshungrige und selbstbewusste Staatsanwältin Elena wie ein Hurrikan in sein Leben fegt, löst sie in ihm einen Ansturm der Gefühle aus und entfacht zwischen ihnen ein Feuer der Leidenschaft, wie Jeremy es bislang noch nie erlebt hat. Von ihr unwiderstehlich angezogen, outet er sich und lehrt sie, ihn zu dominieren – und Elena lässt sich zur Mistress ausbilden. Dies ist der Beginn einer hemmungslosen Sucht, deren Glut von Höhen und Tiefen bestimmt wird. Eine Welt voller Dominanz und Unterwerfung, Schmerz und Lust, die aber auch von Harmonie und Verbundenheit geprägt ist. Jeremy verbirgt aber nicht nur seine devote Neigung, sondern noch eine ganz andere dunkle Seite. Wird Elena dieses finstere Geheimnis lüften können?
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Titel: Gefesselt an die dunkle Seite meiner Affäre
Autor: Katy Kerry
Verlag: blue panther books
Seiten: 608
ISBN: 978-3862777518
Meine Bewertung: 4 Sterne – gefällt mir |
Inhalt:
Elena ist Staatsanwältin. Sie ist gut, sogar sehr gut und sie geht mit aller härte gegen Verbrechen im BDSM Bereich vor. Denn in London ist es verboten einem anderen Menschen Schmerzen zuzufügen – auch wenn die andere Partei es möchte. Als Elena dann Jeremy kennen lernt, zerbricht ihre heile Welt, denn ihr Liebhaber steht auf DS-Beziehungen und möchte von Elena dominiert werden und mit ihr die Welt der SM erkunden…
Schreibstil:
Katy Kerry holt den Leser ganz soft ab. Sie erklärt sehr detailiert was ihre Protagonisten fühlen, wie sie leben und was sie tragen (Klamottenbeschreibungen mit Markennamennennung und das auch noch in kursiv geschrieben). Hier muss ich ehrlich sagen, dass mir diese vielen Details und genauen Beschreibungen einfach zu viel war. Hier hätte ich mir eher kürze gewünscht. Was bei 600 Seiten Buch auch möglich gewesen wäre. Die Geschichte startet auch sonst sehr weich, es erinnert an eine absolute Liebesgeschichte, was der Klappentext nicht vermuten lässt. Aber genau hier liegt wohl die Würze der Geschichte – das Aufzeigen der Vanillabeziehung – des normalen und dann folgt nach einem Drittel der Geschichte die Einführung in die BDSM-Welt. Die Zerrissenheit von Elena wird deutlich und die Frage „Wie wird sie weiter verfahren?!“ Zum Ende hin gibt es natürlich noch den großen Showdown, welcher recht spannend gestaltet ist.
Die Ausdrucksweise ist angemessen / gesittet ebenso die Praktiken. Hier geht es mit Stil zur Sache und das Niveau der Charaktere wird auch beim Sex gehalten.
Charaktere:
Die Figuren wirken trotz der ganzen Beschriebungen unnahbar, aber ggf liegt es genau daran. Sie sind nicht wirklich greifbar, weil das Kopfkino nicht anspringt? Trotzdem leben sie auf eine Art und ihre Handlungen wirken realistisch.
Cover:
Das Cover ist genial und passt zur Geschichte.
Fazit:
Der Klappentext verspricht einen SM Roman, welchen man aber erst ab Seite 150 bekommt, dies könnte für Verwirrung sorgen, danach geht es aber spannend weiter und die Geschichte nimmt fahrt auf. Mich hat „Gefesselt an die dunkle Seite meiner Affäre“ gut unterhalten und ich vergebe 4 Sterne. Einen Stern ziehe ich aufgrund der vielen Details ab. eine Leseempfehlung spreche ich an alle Leser der erotischen Literatur aus, hier ist für viele etwas dabei.
Ich bedanke mich bei blue panther books für das Rezensionsexemplar.
Klappentext:
Tanger 1956: Alice Shipley ist ihrem Mann John von England in das von politischen Unruhen aufgeheizte Marokko gefolgt. Doch die Hitze und die fremde Kultur machen es Alice schwer; während John sich immer mehr ins Nachtleben der pulsierenden Stadt stürzt und kaum mehr zu Hause ist, verkriecht sich Alice in der gemeinsamen Wohnung, gleitet in eine Depression. Da steht eines Tages Lucy Mason vor ihrer Tür, Alice‘ Zimmergenossin und Freundin aus Collegezeiten in Vermont, die sie seit einem mysteriösen Unfall ein Jahr zuvor nicht mehr gesehen hat.
Die unabhängige und furchtlose Lucy entdeckt Tanger schnell für sich und versucht Alice aus ihrer Isolation zu befreien. Doch Alice beschleicht bald das ihr nur allzu vertraute Gefühl, von Lucys Fürsorge kontrolliert und erstickt zu werden. Als John plötzlich verschwindet, wird Alice von dem Unfall in Vermont eingeholt und sie fängt an, an Lucys Vertrauenswürdigkeit und ihrem eigenen Verstand zu zweifeln …
Ein vielschichtiger, spannender, psychologisch tiefgründiger Roman, erzählt aus zwei Ich-Perspektiven, die den Leser bestricken und verstricken in eine komplexe Freundschaft, in der die Grenzen zwischen Gut und Böse, Normalität und Wahnsinn fließend sind.
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Titel: Nacht über Tanger
Autor: Christine Mangan
Verlag: Karl Blessing Verlag
Seiten: 368
ISBN: 978-3896676030
Meine Bewertung: 2 Sterne – gefällt mir nicht |
Inhalt:
Lucy und Alice, zwei Freundinnen, welche nicht unterschiedlicher sein können. Sie studieren zusammen, verlieren sich aus den Augen und finden sich in Marokko wieder. Doch die Wiedersehensfreude trügt ….
Meine Meinung:
Für einen Debütroman ist es okay, aber irgendetwas fehlt. Die Figuren wirken nicht echt, die Geschehnisse sind entweder langweilig oder so „drüber“, dass es schon wieder lächerlich wirkt. Das Maß der Dinge passt nicht zusammen. Der Ausdruck ist immer gleich bleibend. So wird die Geschichte zwar von Alice und Lucy erzählt – sie wechseln sich pro Kapitel ab – aber die Autorin gibt keinem der beiden eine eigene Aura. Hier bin ich so oft durcheinander gekommen, wer denn nun gerade erzählt, dass ich immer wieder zurückblättern musste in welchen Kapitel ich gerade bin. Die Frauen sollen unterschiedlich wirken, aber sie schaffen es nicht. Und nur durch die wörtliche Rede und andere Wörter erschafft die Autorin keine Differenz, wenn die beiden gleich denken …
Viele Fragen bleiben zudem unbeantwortet. Und das Buch scheint ein Traum zu sein, da weiß man ja auch nicht wie er anfängt – man ist mittendrin – warum sich die Figuren so verhalten (auch wenn es noch so dämlich ist) und warum es dann so plötzlich so endet.
Einzig das Cover wirkt und wäre kaufentscheidend, wenn es denn um eine Geschichte in den 50er Jahren gehen würde. sie hätte auch sonstwann spielen können…
Fazit:
Schlechte Protagonisten, an den Haaren herbeigezogene Geschichte, aber ein schönes Cover. Mich konnte das Buch nicht überzeugen und ich vergebe aufgrund der ganzen Kritikpunkte nur 2 Sterne. Eine Leseempfehlung spreche ich nur an Leser aus, welche leichte Krimis mögen und wenig über die Logik dahinter nachdenken wollen. Ansonsten ist es eher eine Geschichte zum Zeitvertreib über 2 Frauen, welche keinen Plan haben.
Ich bedanke mich bei Bücher.de für das Rezensionsexemplar.
Reiheninfo:
Eine Vampirin auf Abwegen
Verliebt in einen Vampir
Ein Vampir zum Vernaschen
Immer Ärger mit Vampiren
Vampire haben’s auch nicht leicht
Ein Vampir für gewisse Stunden
Ein Vampir und Gentleman
Wer will schon einen Vampir?
Vampire sind die beste Medizin
Im siebten Himmel mit einem Vampir
Vampire und andere Katastrophen
Vampire küsst man nicht
Vampir zu verschenken
Vampir à la carte
Rendezvous mit einem Vampir
Der Vampir in meinem Bett
Klappentext:
Gerade erst aus einer gescheiterten Ehe entkommen, hat Carolyn Connor die Nase voll von den Männern! Doch im Urlaub begegnet sie dem attraktiven Christian Notte – ohne zu ahnen, dass dieser ein Vampir ist. Sein Anblick lässt Carolyns Herz schneller schlagen, aber kann sie jemals wieder einem Mann vertrauen?
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Titel: Der Vampir in meinem Bett
Autor: Lynsay Sands
Verlag: LYX
Seiten: 416
ISBN: 978-3802591068
Meine Bewertung: 4 Sterne – gefällt mir |
Inhalt:
Carolyn macht mit ihrer alten Studienfreundin Bethany Urlaub in einem Luxusresort. Dort arbeitet ihre gemeinsame Freundin Genie und zu dritt wollten sie ein paar schöne Tage verbringen. Doch alles kommt anders. Genie muss viel arbeiten und Bethany wird krank. So bleibt Carolyn nichts anderes übrig als ihre freie Zeit mit dem gutaussehenden Musiker Christian Notte zu verbringen. Das schlimme daran, mit ihren 42 Jahren hält sich Carolyn zu alt für den charmanten Unsterblichen ….
Schreibstil:
Wie immer schreibt Lynsay Sands mit viel Witz und Erotik. Einziges Manko, die Geschichte verläuft zu konstruiert und ist damit nicht immer logisch nachvollziehbar. So ist das Kennenlernen von Carolyn und Christian viel zu einfach. Die Entwicklung der Liebe ist zwar über das ganze Buch hinweg am entstehen, aber die erste Sequenz des zusammenkommens ist absolut nicht nachzuvollziehen. Gleiches auch am Ende, als der Komplott gegen Carolyn gelüftet wird, wirft Rätsel und Ungereimtheiten auf. Dennoch ist die Geschichte schnell und schön zu lesen und wer über ein paar kleine logische Fehlgriffe hinwegsehen kann, hat auch Freude an diesem Buch. Der Ausdruck und die Handlung sind gewohnt im Argeneau-Stil.
Charaktere:
Bereits bei Band 9 – Vampire sind die beste Medizin habe ich mir ein Solo von Christian Notte gewünscht und es im 16. Band endlich bekommen. Dem armen Christian stand auch wirklich eine tolle Lebensgefährtin zu! Christian ist ein sehr sympathischer Kerl, welcher sich über die Zeit treu geblieben ist. Nett, zuvorkommend und witzig kann er sich gegen seine Eltern durchsetzen.
Marguerite ist ja meine absolute lieblings-Argeneau und macht sich in diesem Band noch mehr Freunde. Sie befindet sich mit ihrem Lebensgefährten Julius in den Flitterwochen und ermöglicht so ihrem Sohn Julius die Chance auf seine Lebensgefährtin. Die „alte“ Kupplerin geht sehr in ihrem Leben auf und bleibt eine wundervolle Frau und Mutter.
Julius ist ein Urgestein und hat sich ebenfalls nicht verändert. Seine Art mit Konflikten umzugehen ist einfach genial witzig und es macht absolut Spaß ihn in mitten seiner Familie zu erleben. Die Reibereien mit Christian gehören da schon fast zum guten Ton.
Carolyn ist eine sympathische Lebensgefährtin für Christian. Sie haben es verdient sich gegenseitig zu haben. Ihre Ängstlichkeit zurückgestoßen zu werden ist greifbar und wurde hervorragend dargestellt.
Bethany und Genie sind zwei Freundinnen, welche man nicht wirklich braucht. Die eine dumm wie ein Meter Feldweg, die andere viel zu wenig für eine Freundin da. Beide wirkten unsympathisch und egoistisch, was wahrscheinlich durch das selbstlose Verhalten der Unsterblichen noch drastischer erschien.
Cover:
Das Cover passt zu den anderen Büchern und sehr gut zur Geschichte.
Fazit:
Eine schöne Geschichte über die Liebe, Geld, Hass und Eifersucht. Einzig das schnelle „zusammenkommen“ der Charaktere und das eigenartige Ende haben mich irritiert, sonst passte einfach alles. Daher gibt es nur 4 Sterne für diesen Band und eine Leseempfehlung für alle Fans der Reihe.
Klappentext:
Wer nur einen flüchtigen Blick auf das Dorf in Brandenburg wirft, ist bezaubert von den altertümlichen Namen der Nachbargemeinden, von den schrulligen Originalen, die den Ort nach der Wende prägen, von der unberührten Natur mit den seltenen Vogelarten. Doch hinter den Fassaden der kleinen Häuser brechen alte Streitigkeiten wieder auf. Und obwohl niemand etwas Böses will, geschieht Schreckliches.
Mit „Unterleuten“ hat Juli Zeh einen großen Gesellschaftsroman über die wichtigen Fragen unserer Zeit geschrieben, der sich hochspannend wie ein Thriller liest. Gibt es im 21. Jahrhundert noch eine Moral jenseits des Eigeninteresses? Woran glauben wir? Und wie kommt es, dass immer alle nur das Beste wollen, und am Ende trotzdem Schreckliches passiert?
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Titel: Unterleuten
Autor: Juli Zeh
Verlag: Luchterhand
Seiten: 640
ISBN: 978-3630874876
Meine Bewertung: 5 Sterne – gefällt mir sehr |
Zitate:
S. 22 […] Ein Mensch konnte niemals genug Land besitzen – so viel hatte sie ihre neue Existenz im provinziellen Paralleluniversum bereits gelehrt. […]
S. 58 […] Sie glauben gar nicht, wie viele Pferdebesitzer keine Ahnung haben, wie man mit diesen Tieren umgeht. Das ist so, als würde jemand, der Kupplung und Bremse nicht unterscheiden kann, einen Formel-1-Wagen kaufen. […]
S. 84 […] Schon immer hatte [er] die Auffassung vertreten, dass er lieber zehn Männer zu Feinden hätte, als eine einzige Frau. […]
S. 160 […] In Wahrheit war jeder froh, wenn er nichts entscheiden und folglich auch nichts verstehen musste. Auf diese Weise ersparte man sich das anstrengende Nachdenken über komplizierte Sachverhalte und behielt trotzdem das Recht, sich nach Herzenslust zu beschweren. […]
S. 481 […] Bäume konnten weder weglaufen noch kämpfen. Sie waren dazu verurteilt, zu wachsen und zu sterben, wie es dem Menschen gefiel. […] Der Holzernte wohnte etwas Unfaires inne. Er tötete Wesen, die älter waren als er selbst [und] [n]ichts von dem, was er heute in seinen Wäldern pflanzte, würde er aufwachsen sehen.
S. 568 […] Sie dachte immer nur bis zum nächsten Vorwurf. So überzeugt war sie von der Existenz eines Optimalzustands, dass sie überall nur Defizite sah, sogar dann, wenn sie gewann. […]
S. 630 […] Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat.[…]
Inhalt:
Unterleuten ist ein kleines Dorf in Brandenburg. Hier wird noch alles unter den Leuten selbst geregelt. Blöd nur, dass sich nun auch zugezogene als Einheimisch fühlen und das Dorfleben damit ganz schön aufmischen …
Meine Meinung:
Juli Zeh hatte mich bereits mit der ersten Seite in ihren Bann gezogen. Unterleuten ist ein typischen brandenburgisches Dorf (eine Kneipe, eine Kirche und viele kleine Häuser) mit seinen schrulligen Einwohnern. Die Charaktere im Buch sind so natürlich und scheinen vom Dorf direkt ins Buch gewandert zu sein. Auch wenn es hier viele Personen gibt, denen immer ein Kapitel gewidmet ist (um die Sicht desjenigen darzustellen) ist es sehr leicht den Überblick zu behalten. Die Ausdrucksweise ist gut, so wählt Juli Zeh immer die passenden Worte und hat dabei einen guten Stil.
Besonders beeindruckt hat mich die Aktualität des Buches. 2016 geschrieben, mit der Handlung von 2010 und dennoch als wäre es gerade erst passiert. Der Mauerfall und die Probleme sind so weitreichend und lebendig geschildert, dass sie auch über 25 Jahre später noch eine Brisanz haben – auf eine Art sehr erschreckend. Die Geschichte in Unterleuten schildert eindrucksvoll, dass […] jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat.[…] Zitat S. 630.
Fazit:
Erschreckend, traurig, witzig, dörflich. So könnte „Unterleuten“ zusammengefasst werden. Mit einer Prise Arroganz und Gewalt abgerundet und nachdenklich im Abgang. Daher ist es nicht leicht eine Leseempfehlung auszusprechen. Ich empfehle dennoch allen Dörflern sowie allen potentiellen Dörflern (die Landflucht beginnt und es stehen immer mehr Häuser zum Verkauf), dieses Buch zu lesen. Schon allein um ggf. Fehler zu vermeiden. Man weiß ja nie mit wem der Nachbar und so weiter 😉 Von mir gibt es definitiv 5 Sterne, weil mich „Unterleuten“ gut unterhalten und zum Nachdenken angeregt hat.
Dieses mal bedanke ich mich bei meinem Nachbarn, der mir dieses Buch vor die Tür gelegt hat 😉
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