Juni
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Als ich unsichtbar war: Die Welt aus der Sicht eines Jungen, der 11 Jahre als hirntot galt – Martin Pistorius
Cora
Titel: Als ich unsichtbar war: Die Welt aus der Sicht eines Jungen, der 11 Jahre als hirntot galt
Autor: Martin Pistorius
Verlag: Bastei Lübbe
Seiten: 344
ISBN: 978-3404603565
Meine Bewertung: 3 Sterne – lässt sich gut lesen

Klappentext:
Martin Pistorius war gerade zwölf geworden, als eine rätselhafte Erkrankung ihn seines bisherigen Lebens beraubte. Elf Jahre blieb er vollständig gelähmt, und seine Umwelt ging davon aus, dass er praktisch hirntot war. Er konnte sich in keiner Weise verständlich machen – und war doch innerlich hellwach. Niemand merkte, dass sein Gehirn sich nach einigen Monaten wieder vollständig erholt hatte. Von nun an musste er hilflos ertragen, dass er wie ein Baby behandelt wurde. Doch sein Geist löste sich von dieser Existenz, begab sich auf abenteuerliche Reisen, sah, hörte und spürte, wie die Welt um ihn herum sich wandelte, und wie die Menschen, die er liebte, sich veränderten, entwickelten, verliebten, zerstritten und wieder versöhnten. Elf Jahre lang blieb er Gefangener seines gelähmten Körpers, bis eine Therapeutin erstmals eine Reaktion wahrnahm und ihn endlich befreite. Martin entpuppte sich als wahres Computergenie, konnte schnell mittels neuer Programme kommunizieren und endlich ausdrücken, dass er als stiller Beobachter alles mitbekommen hatte, was um ihn herum geschah. Sein Buch ist der faszinierende Einblick in die dunkle Welt der Wachkoma-Patienten, der in einem erstorbenen Körper Gefangenen, es gewährt Einblick in eine Welt der scheinbaren Finsternis und ist tief berührend in seiner Weisheit, seinem Humor und seiner Dankbarkeit dem Leben gegenüber.

Leider ist der Klappentext nicht mit dem Inhalt kombinierbar und weckt falsche Erwartungen. Ich persönlich hätte gerne mehr über die ärztlichen Hintergründe, Untersuchungen und Gefühle bzw. Gedanken gelesen. Erhalten habe ich leider nur ein Buch welches über das Erlernen von Kommunikation geht und eine schnulzig geschriebene Liebesgeschte. Schade ist auch, dass Themen wie z.B. Einkaufen, Entscheidungen treffen und Personen nur angerissen werden und ein Ausgang dieser Erlebnisse einfach nicht beschrieben wurde. Dafür wurde vieles leider doppelt geschrieben/abgedruckt – wie Fantasiereisen, der Schmerz der Eltern und die Liebesschwüre.

Fazit: nicht schlecht und lesenswert, aber nur wenn der Leser sich für Kommunikationssysteme bzw -schwächen interessiert, denn diese Themen stehen eindeutig im Vordergrund – daher nur 3 Sterne.