Februar
08
Die Schattensurfer – Hubert Wiest
Cora

Klappentext:
Die Schattensurfer – ein Jugendroman über Geheimnisse in einer vernetzten Welt.

Die vierzehnjährige Sansibar lebt in einer Welt, in der alle alles miteinander teilen. Auch ihre Gedanken. Diese werden im großen Netzwerk RUHL erfasst und gespeichert. Mit fünfzehn wird jeder in die Gemeinschaft RUHL aufgenommen und stellt seine Gedanken, Träume und Wünsche der Allgemeinheit zur Verfügung. Sansibar kann es kaum erwarten dazu zu gehören. So wie ihre beste Freundin. Sansibar lernt wie besessen für die Aufnahmeprüfung. Sie ist bereit, all ihre Gedanken und Erinnerungen mit dem mächtigen Netzwerk zu teilen. Nur eine nicht, ihre wichtigste: die letzten Momente mit ihrer verschwundenen Mutter …

Computergenie Luan ist fünfzehn und hat nur ein Ziel: Programmierer zu werden. Doch mit einem dummen Diebstahl ruiniert er seine ganze Zukunft und muss fliehen. Als sich Sansibars und Luans Wege kreuzen, behauptet Luan Sansibar von früher zu kennen. Und obwohl sie sich daran nicht erinnern kann, beschließt sie Luan zu helfen. Vielleicht auch, weil seine tintenblauen Augen so unergründlich sind? Die Zeit drängt, plötzlich geht es um Leben und Tod. Luan ist überzeugt, dass Sansibar ihn verraten hat und ist kurz davor aufzugeben – da macht Kalawesi, der Besitzer eines Vergnügunsparks, Luan ein unglaubliches Angebot…


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Titel: Die Schattensurfer
Autor: Hubert Wiest
Verlag: Lomoco Publishing
Seiten: 385
ASIN: B00GSF6NUW
Meine Bewertung: 3 Sterne – lässt sich gut lesen

Inhalt:
Eine Stadt, getrennt durch eine dunkle Mauer. Auf der einen Seite herrscht RUHL – eine mächtige Gemeinschaft, welche die Gedanken und Handlungen der Menschen kontrolliert. Überwacht wird das ganze durch einen Kristall (je dunkler ein Kristall ist, umso hilfreicher ist diese Person für die Gemeinschaft), den jeder Einwohner der Stadt sichtbar tragen muss. Auf der anderen Seite der Mauer sieht alles anders aus, allerdings weiß kaum jemand, dass es noch ein Leben dahinter gibt …

Schreibstil:
Der Schreibstil von Hubert Wiest ist gewöhnungsbedürftig. Das Buch liest sich zwar schnell, aber durch Logikfehler, stark personifizierte Gegenstände und falsche Stilmittel ist die Geschichte, meiner Meinung nach, nicht unbedingt für Kinder / Jugendliche geeignet. Der Ausdruck ist gewählt und die Spannung kann auch gehalten werden. Ich würde daher empfehlen vor dem Kauf die Leseprobe zu lesen und dann zu entscheiden ob das Buch etwas für den eigenen Nachwuchs ist.

Charaktere:
Luan, der 15-jährige Computerfreak, wächst in einem Kinderheim auf und wird kurz vor seiner Kristallprüfung herausgeworfen. Die Kristallprüfung ist in der Welt von RUHL elementar wichtig, denn: Wer keine Prüfung ablegt, erhält keinen Kristall, ist damit kein Mitglied der Gesellschaft und muss ins Korrekturhaus. Luan versucht alles um sich irgendwie durchzuschlagen und begegnet im Freizeitpark einem Mann, der ihm verspricht zu helfen …

Luan kann alles. Er knackt zu schnell sämtliche Systeme und kommt immer aus jeder Situation heraus. Natürlich sollte er dies als Protagonist, aber nicht so schnell, es war zu einfach und Luan zu mächtig. Zu Beginn im Kinderheim, kam er mir so jung und unschuldig vor und später wirkte er zu stark und nicht seinem alter entsprechend.

Sansibar, die 14-jährige Schülerin, ist ganz erpicht ihre Kristallprüfung zu bestehen. Ihre Freundin trägt bereits einen Kristall und freut sich über jede noch so kleine Farbveränderung. Sansibar lernt und gibt sich alle Mühe, aber als es dann soweit ist, ist sie unsicher. Denn der Kristall nimmt alle ihre Gedanken auf und leitet sie an RUHL. Sansibar möchte ihre Gedanken teilen und sie RUHL zur Verfügung stellen, aber eben nicht alle…

Sansibar hinterfragt und überlegt. Sie handelt rational und ihrem Alter entsprechend. Sie zeigt, dass psychischer Stress eine gefährliche Waffe ist. Die 14-jährige hat schlimme Erlebnisse durchgestanden und ihr Unterbewusstsein hat diese Dinge verdrängt, erst durch erneuten Stress treten alte Wunden wieder hervor und zeigen, wie verwundbar der menschliche Körper doch ist.

Andere Charaktere im Buch handeln nicht immer verständlich, so konnte ich Verhaltensweisen nicht immer nachvollziehen geschweige denn Verstehen. Entweder ich bin mit meinen 29 Jahren zu alt für ein Jugendbuch oder ich denke zu viel.

Cover:
Das Cover gefällt mir gut. Ein Junge, der auf einem Schatten am Rande der Stadt surft.

Fazit:
Ein Buch für Kinder und Jugendliche (Zielgruppe: 11- bis 15-jährige), welches mit einer großen Spannungskurve, aber leider auch mit viel sprachlicher Fantasie des Autors bestückt ist. Mir persönlich waren die sprachlichen Mittel und Logikfehler ein Dorn im Auge obwohl das Buch Potential hat und die erste Hälfte wirklich spannend geschrieben war. Ich vergebe hier 3 Sterne, denn Schattensurfer ist definitiv ausbaufähig.

Ich bedanke mich bei Hubert Wiest für das Rezensionsexemplar.